Die Auswahl des Papiers ist essentiell wichtig für die Qualität des Ausdrucks. Faktoren wie Flächengewicht, relative Feuchte, Porosität, Spezialbeschichtung, thermisch empfindliche Papierkomponenten (z.B. bei Recyclingpapier, nur wichtig bei Laserdruckern) und sogar der pH-Wert (sollte neutral (4.5) sein für langzeit-haltbare Farben) und die elektrostatischen Eigenschaften (bei der Verwendung in Laserdruckern) spielen eine Rolle. Wir werden die wichtigen Faktoren anhand der zwei großen Druckerklassen Laserdrucker und Tintenstrahldrucker beleuchten.
Die wichtigsten Aspekte bei Papier für Tintenstrahldrucker sind Saugfähigkeit bzw. Porosität. Für Tintenstrahldrucker gibt es spezielle Fotopapiere, die auf einer Seite beschichtet sind (bitte beim Einlegen auf die Ausrichtung achten!), und die für hochqualitative Ausdrucke stark empfohlen werden. Auf normalem Kopierpapier erzielen Tintenstrahldrucker meistens nur ziemlich schlechte Ergebnisse, insbesondere beim Bildausdruck. Zu saugstarkes Papier ist ebenfalls nicht empfehlenswert, da die Bildpunkte dann oft verlaufen oder sogar auf die andere Seite des Papiers durchstechen. Ebenfalls wichtig bei der Papierwahl: Nutzt Ihr Drucker Pigment- oder farbstoffbasierte Tinte? Pigmenttinte tritt fast gar nicht ins Papier ein und ist damit von der Saugfähigkeit relativ unahängig, d.h. sie verzeiht schlechtes Papier eher als Farbstofftinte - welche allerdings wiederum die satteren Farben drucken kann. Wie können Sie wissen, welche Tinte ihr Drucker nutzt? Das müssen Sie gar nicht unbedingt, bei Spezialpapier steht in der Regel auf der Packung, für welche Drucker dieses geeignet ist. Die besten Ergebnisse erzielen Sie übrigens mit dem teuren Spezialpapier vom Hersteller, da es exakt auf den Drucker und die verwendete Tinte abgestimmt ist, aber auch generisches Dritthersteller-Foto-Spezialpapier liefert schon dramatisch bessere Ergebnisse als normales Kopierpapier.
Es kommt auch stark darauf an, was gedruckt wird. Beim Fotodruck muss das Papier beispielsweise die 6-8fache Menge an Tinte aufnehmen können wie beim Ausdruck von Text. Das heisst Papier, das sich für Fotodruck mit Tintenstrahlern nicht eignet, ist für den reinen Text- oder Diagrammausdruck wahrscheinlich trotzdem gut genug.
Die Spezialbeschichtung auf den Foto-Papieren für Tintenstrahldrucker macht das Papier nicht nur ideal saugfähig, sondern stellt auch sicher, dass die winzigen Punkte konturscharf trocknen - was auch schneller vonstatten geht als bei unbeschichtetem Papier. Darüberhinaus verspricht die Beschichtung Schutz gegen Ausbleichen.
Grundsätzlich gilt: Wenn das Papier sich stark wellt, dann wird der Ausdruck nicht optimal. Entweder ist der Tintenauftrag zu viel (kann passieren, wenn man im Druckdialog das falsche Papier einstellt) oder das Papier ist zu saugstark.Ungeeignetes Papier, das sich stark wellt, kann zum Papierstau führen und den Druck somit ruinieren. Lieber ein paar Euro mehr für Spezialpapiere ausgeben - zumindest für den Fotodruck!
Grundsätzlich gilt, dass Laserdrucker mit schlechtem oder "normalem" Papier besser klarkommen als Tintenstrahldrucker. Dies ist der Tatsache geschuldet, dass Laserdrucker nicht mit Flüssigkeiten arbeiten und somit die Saugfähigkeit bzw. Porosität des Papiers eigentlich keine Rolle spielen. Stattdessen spielen bei Laserdruckern Eigenschaften wie das elektrostatische Verhalten oder thermisch empfindliche Papierkomponenten (beim Fixieren wird das Blatt auf 180-220 Grad erhitzt, so dass nicht thermisch stabile Papier-Bestandteile verdampfen können) eine Rolle, die jedoch deutlich weniger Variation und Auswirkung haben als Saugfähigkeit. Lediglich in Hinblick auf die für Laserdruckerpapier wichtige Wärmeleitfähigkeit ist die Saugfähigkeit wichtig, eine gewisse Wärmeleitfähigkeit muss gegeben sein. Auf Recyclingpapier sollten sie bei ihrem Laserdrucker verzichten, da dieses oftmals noch thermisch nicht so stabile Komponenten enthält, die ihren Ausdruck ruinieren könnten. Gebleichtes Papier ist hingegen normalerweise hinreichend frei davon. Vorsicht: Thermisch instabiles ungeeignetes Papier kann ihren Drucker ruinieren, die verdampfenden Stoffe können sich auf Fixierwalze, Koronawalze oder Bildtrommel ablagern oder sogar Plastikteile des Druckwerks ruinieren. Dies zeigt sich allerdings erst nach längerer Benutzung von solchem Papier. also am besten erst gar nicht einsetzen. Laserdrucker funktionieren generell am besten mit günstigem gebleichten Normalpapier ("Kopierpapier"), das schon alle für den Laserdruck erforderlichen Eigenschaften besitzt.
Das elektrostatische Verhalten, und damit die Eigenschaft, die Tonerpartikel von der Druckertrommel anzuziehen, ändert sich übrigens mit der relativen Feuchte. Diese verändert sich, wenn das Papier offen im Raum herumliegt, nehmen Sie es deshalb am besten erst aus der Packung, wenn Sie es in das Papierfach ihres Druckers einlegen, anonsten belassen Sie es am besten in seiner Plastikverpackung.